Rosenberg-Garnelen (Macrobrachium rosenbergii)

Die Rosenberggarnele (M. rosenbergii) oder Giant River Prawn ist eine große Süsswassergarnelen aus dem Indo-Westpazifik. Ihre Verbreitung reicht von Nordwestindien bis Vietnam, den Philippinen, Neuguinea und Nordaustralien. Sie wurde weltweit in vielen Ländern in der Aquakultur eingeführt. Bisher wurden keine nachteiligen Auswirkungen berichtet, d. h. falls es negative Einflüsse gibt, sind sie bisher nicht spürbar. Rosenberggarnelen gehören zur Familie der Partner- und Steingarnelen (Palaemonidae), die mehr als 100 Gattungen umfasst. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Pakistan über die südostasiatische Region bis nach Borneo und Java. Dort sind die Garnelen in Flüssen und Bächen sowie in Seen und Teichen zu finden. Um neue Lebensräume zu besiedeln, können diese Garnelen bei feuchtem Wetter über Land wandern. Als Allesfresser ernähren sich die Garnelen entweder von Pflanzen, wie Früchten, Samen oder Algen oder tierischen Speisen, wie Würmern, Weichtieren, Insekten und Aas. Kleinere Exemplare der gleichen Gattung oder frisch gehäutete Individuen stehen ebenfalls auf der Speisekarte. Das Sozialverhalten der Rosenberggarnelen ist äußerst komplex und hierarchisch. Das dominante Männchen sammelt einige Weibchen um sein angestammtes Nest und verteidigt sie energisch gegen Rivalen. Die Männchen werden größer als die weiblichen Tiere und wachsen schneller. Als Folge etablieren sich seit einigen Jahren vermehrt sogenannte “monosex” Bestände (ca. 90% männliche Tiere), mit dem Ergebnis einer erhöhten Wirtschaftlichkeit in der Produktion. Die Farben der Rosenberggarnele können je nach Entwicklungsgrad der Garnelen variieren. Bei kleinen Individuen sind feine, dünne Streifen auf dem Cephalothorax zu sehen. Die Chelipeds dominanter Männchen sind hellblau, bei nicht dominanten Männchen und Weibchen jedoch gelblich-orange. Die ventrale Seite ist blass und durchscheinend.

Unter den in der Aquakultur produzierten Garnelen (233.898 t FAO 2016) nehmen die Rosenberggarnelen eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu den Black Tiger Garnelen (Penaeus monodon) und den Weissfussgarnelen (Litopenaeus vannamei) sind erwachsene Riesengarnelen in Frischwasser beheimatet. Von besonderem Interesse ist sein ausgeprägter, mehrstufiger Geschlechtsdimorphismus. Während sich die Weibchen nach Abschluss der Metamorphose von der Larve zur Junggarnele (Postlarven) nicht weiter in ihrer Form verändern, durchlaufen die Männchen drei Entwicklungsstadien, in denen sie sowohl ihre Morphologie, ihre Körperfärbung als auch ihr Change-Verhalten (Polymorphismus) durchlaufen. Die Rosenberggarnele verdankt ihren Namen dem deutschen Naturforscher Baron Carl Benjamin Hermann von Rosenberg (1817 – 1888), der besonders für seine wissenschaftlichen Entdeckungen im heutigen Indonesien (früher unter Niederländisch-Ostindien) bekannt war.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BC%C3%9Fwassergarnelen,  Stand 21.01.2021)

 

 

 

 

Weissfussgarnelen (Litopanaeus Vannamei)

Weisfussgarnelen oder Weissbeingarnelen (Litopenaeus vannamei) sind Zehnfußkrebese (Decapoda) aus der Familie der Penaeidae. Das natürliche Verbreitungsgebiet von Litopenaeus vannamei ist die Pazifikküste von Sonora im Norden über Mittelamerika bis etwa zur peruanischen Region Tumbes im Süden. Dort lebt sie in Meerestiefen von 0 bis 72 Metern auf schlammigem Grund. Adulte leben eher marin als benthont, während Larven frei schwimmend als Plankton direkt an der Küste zu finden sind, meist in Ästuaren, Lagunen oder Mangrovenwäldern. Die Wassertemperatur liegt ganzjährig stets über 20 °C.

Mittlerweitle gehören Weissfussgarnelen zu den wichtigsten Zuchtgarnelen und werden weltweit verkauft. Die weltweit gefarmte Menge von Litopenaeus vannamei im Jahr 2019 betrug 4 Millionen Tonnen. Einfachere Zuchtansprüche haben unter anderem auch zur Verdrängung von Black Tiger Garnelen (P. monodon) in den Garnelenfarmen beigetragen. Weissfussgarnelen erreichen Körperlängen von 23 cm, die maximale Länge des Carapax beträgt dann etwa 9 cm. Die weiblichen Tiere sind in der Regel größer als die männlichen im gleichen Alter. Der ganze Körper hat eine meist durchscheinende milchige Färbung, kann aber auch je nach Bodenzustand, Ernährung und Wassertrübung variieren (dunkel, bläulich).

Litopenaeus vannamei wird in einem Alter von sechs bis sieben Monaten geschlechtsreif. Männchen sind dann etwa 20 g schwer, Weibchen etwa 28 g. Weibchen mit einem Gewicht von 30 bis 45 g produzieren 100.000 bis 250.000 Eier, die einen mittleren Durchmesser von 0,22 mm besitzen. Rund 16 Stunden nach der Befruchtung der Eier schlüpfen die Zoea-Larven. Jene sind frei schwimmend, zeigen Phototaxis und fressen nicht. Während der Larvenstadien Protozoea, Mysis und Postlarve bleiben sie planktisch und ernähren sich von Phyto- und Zooplankton. Als Postlarve geht Litopenaeus vannamei in eine benthische Lebensweise über und ernährt sich dann von Detritus, Würmern, Muscheln und anderen Krebstieren.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Litopenaeus_vannamei, Stand 21.01.2021